Model 04: Interview mit dem Designer
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Kurz vor der Einführung des Model 04 Schlafsofas trafen wir uns mit Designdirektor John O’Leary, um mehr über die Designidee hinter dem Model 04 zu erfahren und wie diese Idee zum Leben erweckt wurde.
Frage: Was wollten Sie mit dem Model 04 erreichen?
O‘Leary: Wir sahen die Entwicklung eines Schlafsofas als große Chance. Unsere Produkte passen gut in ein urbanes Umfeld, wo die Menschen meist in kleinen Mietwohnungen leben und wo es oft wenig Platz gibt, um große Möbel überhaupt in die Räume zu bekommen. Bereits unsere vorherigen Kollektionen hatten wir für ein solches Umfeld entworfen, da war ein Schlafsofa einfach der nächste Schritt. Ein Schlafsofa ist grundsätzlich ein Mehrzweckmöbelstück und passt daher perfekt zu unserem Motto und zu unseren Designzielen.
Normalerweise sind Schlafsofas schwer und sperrig und haben einen komplizierten Ausziehmechanismus. Was ist ein Schlafsofa, wenn man sich auf dem Markt umschaut? Meist ist es ein unbequemes Sofa oder ein unbequemes Bett. In manchen Fällen sogar beides. Das Ergebnis ist ein schlechtes Produkt, das weder als Sofa noch als Bett dient. Unser Ziel war ein Sofa, das diese Probleme überwindet.
Kurz gesagt: Wir wollten ein Möbelstück, das als Sofa genauso bequem ist wie als Bett. Und es musste natürlich auch unsere wichtigsten Verkaufsargumente erfüllen: Lieferung in mehreren Paketen innerhalb von 24 Stunden, Aufbau ohne Werkzeug. All diese Aspekte und Anforderungen an das Produkt hießen: Wir mussten ein völlig neues Modell entwickeln.
Frage: Was diente als Inspiration für das Model 04?
O‘Leary: Zunächst ging es um die Ästhetik: Das Sofa sollte gemütlich und einladend wirken, sich aber auch so anfühlen. Unsere Kundinnen und Kunden kaufen online, sie entscheiden also vor allem danach, wie ein Produkt aussieht. Die Ästhetik musste also von Anfang an stimmen.
Wir entschieden uns, das Sitzpolster dicker zu gestalten als bei den vorherigen Modellen. Es besteht aus knapp 18 Zentimeter dickem, hochdichtem Schaumstoff und enthält mehr als 300 Taschenfedern. Die Seitenkissen sind mit Absicht minimalistisch gehalten. Es gibt keine Paspeln oder Nähte. So wirken sie sehr entspannt und können auch als Kopfkissen verwendet werden. Die Rückenkissen sind etwas größer und haben mehr Füllung als bei unseren Standardmodellen.
Viele Bettsofas sehen auch aus wie Bettsofas. Wir wollten aber, dass unser Model 04 wie ein Sofa aussieht. Unsere Sofas Model 01 und &02 sind sehr beliebt, daher haben wir uns beim Model 04 an ihnen orientiert. Es steht zum Beispiel etwas höher über dem Boden. Das lässt das Sofa etwas leichter, ja fast schon schwerelos wirken.
Um den weichen, gemütlichen Eindruck noch zu verstärken, haben wir Armlehnen, Basiskomponenten, Sitzpolstern, Rückenlehnen und Füßen einen abgerundeten Look verliehen.
Frage: Warum ein Schlafsofa?
O‘Leary: Viele Argumente wurden bereits genannt. Aber wir wussten auch, dass es eine große Nachfrage nach Schlafsofas gibt, deshalb stand dieser Sofatyp ganz oben auf unserer Liste.
Frage: Wie gingen Sie beim Design von Model 04 vor? Wie sah der Prozess aus?
O‘Leary: Wir haben uns zunächst intensiv mit dem Markt für Schlafsofas beschäftigt und die Probleme analysiert. Dann sind wir jedes Problem Schritt für Schritt angegangen. Dasselbe gilt für das Prototyping: Wir haben annähernd 12 vollständige Prototypen gebaut und insgesamt etwa 20 bis 30 Änderungen vorgenommen. Zum Vergleich: Für das Model 01 waren es nur drei Prototypen.
Der Grund sind die vielen beweglichen Elemente. Mit diesem Produkt wollten wir die Grenzen des Machbaren für Sofas und Schlafsofas überwinden, daher mussten viele dieser Elemente völlig neu entwickelt werden. Zum Beispiel bestehen die hinteren Füße aus Metall und sind in einem 25-Grad-Winkel geneigt. Damit wird das Gewicht besser verteilt und das Sofa wackelt nicht.
Kurz gesagt, wir haben mit diesem Sofa die bestehenden Normen in Frage gestellt. Das Swyft-lok ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Es garantiert eine problemlose Verwandlung vom Sofa zum Bett, und zwar ganz ohne Werkzeug. Die Swyft-lok-Technologie ist integraler Teil aller Produkte von Swyft. Wir brauchten also innovative Wege, sie in ein Schlafsofa zu integrieren. Unsere Lösung: zusätzliche Scharniere. Auch sie wurden wieder speziell entwickelt und gefertigt.
Ein Produkt zu erschaffen, das optisch über dem Boden zu schweben scheint und auch noch Stauraum bietet, war eine echte Herausforderung. Vor allem in Sachen Stauraum ist unser Modell damit vielen anderen Schlafsofas voraus. Es hat Monate gedauert, bis alle Komponenten gestimmt haben. Sogar der Matratzen-Topper wurde von einem speziellen Matratzenhersteller entwickelt.
Frage: Wie lange hat der Designprozess für das Model 04 vom Konzept bis zur Markteinführung gedauert?
O‘Leary: Sechs lange Monate.
Frage: Was musste für das Model 04 alles stimmen, bevor die Kollektion auf den Markt gebracht werden konnte?
O‘Leary: Eigentlich alles: von den schrägen Füßen und den Swyft-loks mit Scharnier über die Räder und Rollen bis zu den Sitzpolstern, der Matratze und dem Topper. Auch die Sicherheitsanforderungen waren hoch: Wir mussten unbedingt dafür sorgen, dass das Sofa nicht umkippt.
Dann das Thema Sitzkomfort, das wir mit einer besonderen Polsterfüllung angingen. Wir entwickelten eine Aufbewahrungsmöglichkeit im Grundelement. Die Form der Armlehnen musste stimmen – eine echte Herausforderung in Bezug auf die Polsterung. Bei den abgerundeten Ecken der Polster, des Grundelements und der Sitzkissen hat es lange gedauert, bis die Formen stimmten. Beim Zurückklappen der Rückenlehne verhindern Stoffschoner, dass die Stoffe aneinander reiben. Wir haben Griffe an der Sitzfläche angebracht und mit speziellen Stoppern verhindert, dass sich die Sitzfläche löst.
Ohne Frage: Das Model 04 steckt voller Innovationen.
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