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Eine kurze Geschichte des Sofas

A Antonio Wedral
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Sofas: a quick history lesson
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Eine kurze Geschichte des Sofas

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A Antonio Wedral

Sofa: [ˈzoːfa] (n) eine langes, gepolstertes Sitzmöbel mit Rücken- und Armlehnen:

  • Das Wort „Sofa“ stammt vom arabischen Wort „suffah“ ab und bezeichnet einen erhöhten Bodenbereich mit vielen Überwürfen, Kissen und Teppichen.
  • „Couch“ ist eine Adaptation des französischen Worts „coucher“ für „sich hinlegen“. Auch Kanapee stammt aus dem Französischen, in diesem Fall vom Wort „canapee“.
  • „Diwan“ wiederum ist auf das persische Wort „Devan“ zurückzuführen, das eine Art Schreib- oder Debattierraum bezeichnet.

Für viele ist das Sofa heutzutage ein ganz normales Möbelstück, das in keinem Wohnzimmer fehlen darf. Dabei hat es eine interessante, spannende Geschichte. Fast niemand macht sich Gedanken darüber, aber Sofas gibt es länger, als man meinen mag.

Ihre Wurzeln reichen bis in das 2. Jahrtausend vor Christus zurück. Die Pharaonen des alten Ägypten (und die Mitglieder der wohlhabenden Gesellschaft) ließen sich ausschließlich auf luxuriösen Chaiselongues nieder. Wer weniger wohlhabend war, musste mit einfachen Steinbänken vorlieb nehmen. Mit dem Aufstieg des Römischen Reiches gewann das Sofa (wieder) an Beliebtheit, dieses Mal stand es aber ausschließlich für die bessere Gesellschaft zur Verfügung. Mit dem Fall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert verschwand auch das Sofa wieder von der Bildfläche. Für tausende Jahre geriet es in Vergessenheit.

Erst im 16. Jahrhundert feierte es in Europa seine Renaissance. Aufgrund der verbesserten Lebensverhältnisse – in den meisten Häusern war es inzwischen trocken und warm – wurde das Sofa wiederentdeckt. Künstler und Handwerker kreierten ästhetisch ansprechende Modelle, die schnell an Beliebtheit gewannen. Es dauerte aber eine Weile, bis sie auch in Sachen Bequemlichkeit mit dem Design Schritt halten konnten: Als Füllung diente damals Moos und Pferdehaar.

200 Jahre lang gehörten diese Designerstücke in jeden besseren Haushalt. Erst im späten 19. Jahrhundert, im Zuge der industriellen Revolution und ihrer technologischen Entwicklungen (Nähmaschinen), sanken die Herstellungskosten und auch auch weniger Betuchte konnten sich ein Sofa und somit etwas Bequemlichkeit leisten.

Das kam genau zum richtigen Moment, denn jetzt begann auch die Zeit der „drahtlosen“ Unterhaltung. Familien trafen sich abends, um zunächst gemeinsam Radio zu hören und später Fernsehen zu schauen. Wo ginge so etwas besser als auf einem Sofa?

In unserer Zeit hat der Komfort dabei eine ganz neue Bedeutung bekommen. Es gibt die unterschiedlichsten Schaumstoff- und Federoptionen für die Polsterung. Auch Funktionalität spielt eine große Rolle: Es gibt Schlafsofas, Liegesofas, Sofas mit Stauraum … Dieses Möbelstück ist längst zu einem praktischen Alltagsbegleiter geworden. Doch auch heute geht es vor allem um eins: das Design.


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